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Kategorie: A, Nordrhein-Westfalen Zuletzt aktualisiert: 22.05.2005
Anholt/Kr. Borken
Eine Burg in Anholt ist für das Jahr 1169 belegt. Von der mittelalterlichen Burg, welche die Herren von Sulen wohl im Auftrag des Bischofs von Utrecht errichteten, sind noch der ehemals freistehende Rundturm (Dicke Turm) sowie ein kleines Haus erhalten. 1380 starb der Anholter Zweig der Herren von Sulen im Mannesstamm aus. Die Erbtochter Herberga von Sulen ehelichte Hermann III. von Gemen (1380-1402) und Anholt fiel an dessen Geschlecht. Da Hermann ohne männliche Erben starb, kam die Burg 1402 an einen Schwiegersohn, Gysbert von Bronckhorst-Batenburg (1402-1429).
Die mittelalterliche Burg wurde 1512 in der Geldernschen Fehde von Geldernschen Truppen besetzt gehalten, 1537 aber erfolgreich zurückgefordert. 1580 wurde Anholt erneut erobert und geplündert, die Schäden waren aber schnell wieder beseitigt. Nach mehreren Besitzerwechseln kam die Burg im 17. Jahrhundert durch die Heirat der Gräfin Maria-Anna Bronckhorst-Batenburg mit Fürst Leopold Philipp Carl zu Salm (1637) in den Besitz der souveränen Fürsten zu Salm. Seit 1763 ist das Schloss im Besitz der Fürsten von Salm-Salm. Im Jahr 1689 erfolgte der Umbau der Ober- und Unterburg. In der französischen Revolution ging infolge des Friedens von Lunéville (1801) der Fernbesitz, die reichsunmittelbare Wild- und Rheingrafschaft im Hunsrück-Nahegebiet und der lothringische Besitz verloren. Der Regierungssitz des neu gebildeten Fürstentums Salm wurde nach 1803 in Bocholt errichtet. 1810 erfolgte jedoch die Einverleibung dieses Landes mit dem Kaiserreich Frankreich.
Beim Wiener Kongress (1815) wurde die Souveränität des Fürstentums Salm und der Herrschaft Anholt definitiv aufgehoben. Beide Gebiete kamen zum preussischen Staat. Die Wasserburg Anholt verblieb seitdem den Fürsten zu Salm und zu Salm-Salm. Nach Zerstörungen im 2. Weltkrieg (März 1945) wurde das salm-salmsche Schloß in den 60er Jahren wieder aufgebaut. Seit 1966 beherbergt es ein Museum. Auch die sehenswerte Parkanlage (seit dem 16. Jahrhundert belegt) wurde in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts wieder vollständig hergestellt.
Quelle: Homepage der Hotels und der Burg Anholt; redakt. Bearb. S.G.