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Kategorie: A, Bayern Zuletzt aktualisiert: 22.05.2005
Amorbach/Odenwald
Um 730 (734?) wurde die Benediktinerabtei Amorbach gegründet. Noch vor dem Jahr 800 begab sich die Abtei in den unmittelbaren Schutz Karls des Großen. Als Reichskloster wurde es intensiv zur Missionierung der Sachsen herangezogen. Kaiser Friedrich Barbarossa übertrug die Vogtei über das Kloster und seine Besitzungen etwa um 1170 seinem Gefolgsmann Rupert von Dürn. 1253 erhielt Amorbach durch die Herren von Dürn die Rechte einer Stadt.
Im Jahr 1272 kaufte der Mainzer Erzbischof Werner Kloster und Stadt von Ulrich von Dürn. Zur Kaufmasse gehörten auch die Vogtei, der Zehnt und alles sonstige Zubehör (BW 36,264). Offensichtlich erbaute der Mainzer daraufhin eine Burg. Der Ritter Siegfried d.Ä. von Venningen gab 1341 seine Rechte aus dem Burglehen zu Amorbach, die sein Bruder Siegfried von Offenkeym (Uissigheim) besessen hatte, an den Edelknecht Hans von Helmstatt weiter (Otto 4726). 1357 wurden Burg und Stadt Amorbach dem erzbischöflichen Amtmann auf Burg Wildenberg als Pfand in Aussicht gestellt (Vigener 908). Danach hört man nur noch von der erzstiftischen Kellerei, die mit einer eigenen Ummauerung einer kleinen Stadtburg ähnelte. Der spätgotische Bau mit einem Treppenturm wurde von 1482 bis 1487 erbaut. Das Gebäude beherbergt heute die Fürstlich Leiningenschen Sammlungen (Heimatmuseum).
Amorbach blieb bis zur Säkularisierung des Erzstiftes im Jahr 1803 mainzisch. Auch die Abtei säkularisiert. Die Fürsten von Leiningen erhielten den Klosterbesitz als Entschädigung für ihre Stammlande in der Pfalz, die in den Revolutionskriegen an Frankreich gefallen waren. 1806 wurde das junge Fürstentum Leiningen durch das Großherzogtum Baden mediatisiert. 1810 kam das Gebiet um Amorbach an das Kurfürstentum Hessen und erst 1816 an das Königreich Bayern. Das Fürstenhaus zu Leiningen hat bis heute seinen Sitz in Amorbach.
Quelle: Grathoff, Erzbischofsburgen