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Kategorie: W, Rheinland-Pfalz Zuletzt aktualisiert: 19.05.2005
Weißenstein bei Mörsfeld
Oberhalb des alten Forsthauses Weißenstein südöstlich des Ortes Mörsfeld findet sich im sog. Drei-Gemeindewald eine ausgedehnte Steinansammlung, die seit den Forschungen Wagners Mitte des 19. Jahrhunderts die Vermutung genährt hat, dass hier eine Burg bestanden hat. Sie soll um 1270 von Johann von Randeck errichtet worden sein und ihren Namen von dem weißen Stein herleiten, aus denen sie errichtet wurde. Nach ihr hätte sich dann ein Familienzweig der Randeck benannt. Während Vertreter der Familie (Randeck-)Weißenstein mehrfach anzutreffen sind, wird eine gleichnamige Burg in bekannten Urkunden nie genannt.
1327 wird Johan von Weißenstein (Wyssenstein) als Mitbesiegler einer Urkunde genannt (Gudenus, Cod. dipl. 3, 186 S. 254-56). 1331 wird derselbe Johan (Wizensteyn) in einem Teilungsvertrag mit Gottfried von Randeck erwähnt (Gudenus, Cod. dipl. 3, 200 S. 276-77). 1341 erscheint Margarethe Winter von Alzey, die Witwe des Johann von Randeck genannt von Weißenstein (Wihsenstein) in einer Güterverkaufsurkunde (Gudenus, Cod. dipl. 3, 229 S. 316f.). 1351 wird Gottfried, der Sohn des verstorbenen Edelknechts Johanns von Weißenstein genannt (Gudenus, Cod. dipl. 3, 257 S. 358-359). Edelknecht Gottfried (Wisenstein) wird nochmals 1361 (Gudenus, Cod. dipl. 3, 303 S. 452-453) und 1369 (Weisenstein) erwähnt (Gudenus, Cod. dipl. 3, 326 S. 492).
Um 1500 soll die vermeintliche Burg bereits verfallen gewesen zu sein. Im Jahr 1611 wird noch von Trümmern auf dem Schlossberg über der Mühle Weißenstein berichtet. Auch 1836 wird von beachtlichen Trümmerresten berichtet. Später wurden viele Steine des Trümmerfeldes zum Hausbau in der Umgebung genutzt. Im Jahr 1951 war noch eine 15 Meter lange Treppe auszumachen. Ob sie zu einer Burganlage gehörte oder nicht viel eher zu den dort vorhandenen Steinbrüchen führte, muss offenbleiben. Von ihr sind heute nur noch wenige Stufen vorhanden.
Die zahlreichen Bruchsteine, die unbehauen und ohne erkennbares System im Wald verstreut liegen, deuten weniger auf die Reste einer zerfallenen Burg, als vielmehr auf Relikte einer Steinbruchtätigkeit hin, von der in nächster Umgebung noch zahlreiche Spuren zu finden sind. Möglich ist auch, dass hier eine Verwechslung mit der mutmaßlichen Burg nordöstlich von Mörsfeld auf dem Schlossberg vorliegt, wo alle Anzeichen darauf hinweisen, dass an dieser Stelle eine Burg gestanden hat.
Quelle: Brilmayer 1905, S. 112f.; Fabricius 1914, S. 212 und 378; Böhn 1958, S. 175; Schmidt, Weisenstein; Widder 1786-88 3, S. 251; Wagner 1854-65, S. 40-43; Luccae, Wappen S.159; Bechtolsheimer, Beiträge S. 362.