Zu sehen ist die Burg Sooneck
Burgenlexikon - Dr. Stefan Grathoff

Kategorie: A, Rheinland-Pfalz Zuletzt aktualisiert: 14.05.2005

Alt-Wolfstein/Kusel

Gemeinde Wolfstein an der Lauter (Kreis Kusel)

Burg (Alt-)Wolfstein wurde vermutlich um 1160/1170 (ebenso wie die Burgen Wilenstein, Hohenecken und Nanstein) auf Veranlassung des Kaisers Friedrich I. Barbarossa errichtet. Damals ließ der Kaiser einen Burgenkranz um den Ort Lautern legen, um seine dort entstehende Pfalz zu schützen. Am 17.Dezember 1275 erteilte König Rudolf von Habsburg der Siedlung, die bei der Burg entstanden war, die Rechte einer Stadt. Bei dieser Gelegenheit wurde der Wolfstein erstmals erwähnt. Anfang des 14. Jahrhunderts entstand oberhalb der Stadt Burg Neu-Wolfstein. Sie wurde nun Sitz des Verwalters, der sich um das Königsland zu kümmern hatte. König Heinrich VII. verpfändete Burg Alt-Wolfstein zusammen mit der Stadt im Jahr 1312 dem Grafen Heinrich von Sponheim als Lehen überlassen. Mehrfach kündigten die Könige an, Amt-Wolfstein anderweitig zu verpfänden, aber die Burg blieb bei den Sponheimern, erst 1325 erscheint Raugraf Georg von Veldenz als Pfandinhaber. Als sich im Jahr 1332 der Mainzer Stiftsverweser und Trierer Erzbischof Balduin von Luxemburg die Reichsburgen Lautern und Wolfstein vom König verpfänden ließ, waren wohl Kaiserslautern und Neu-wolfstein angesprochen, denn 1336 kaufte Erzbischof Balduin die Burg Alt-Wolfstein von Graf Georg von Veldenz als Pfandschaft auf (Otto 3552). Nach dem Tod Balduins 1354 fielen (Kaisers-)Lautern und Neu-Wolfstein 1357 an die Pfalzgrafen bei Rhein. Diese überließen die Burg mehreren Herren. Alt-Wolfstein entwickelte sich bis 1363 zu einer Ganerbenburg. Die dort lebenden Herren machten von sich reden, das sie vor allem den Gütern und Rechten des Speyerer Bischofs des Öfteren arg zusetzten. Erst als 1397 ein kurpfälzischer Amtmann in die Burg einzog, hörten die von der Burg ausgehenden Belästigungen auf. Im Jahr 1504 schließlich wurde Alt-Wolfstein im bayerisch-pfälzischen Erbfolgekrieg von den Grafen von Zweibrücken eingenommen: Noch im selben Jahr gelang es Kurfürst Friedrich von der Pfalz, sie zurückerobern. Bei dieser Gelegenheit wurde Alt-Wolfstein weitgehend zerstört.

Erhalten sind heute von Alt-Wolfstein der 22 m hohe fünfeckige Bergfried und Teile der Ringmauer aus der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts sowie Reste der Vorburg und an der Bergseite Spuren einer Toranlage. Im Vorhof von Neu-Wolfstein befinden sich Steinkugeln aus der Zeit der Belagerung der Burg Alt-Wolfstein im Jahre 1504.

Quelle: Grathoff, Erzbischofsburgen; Lehmann, Burgen 5,88; Landeck, Bedeutung 161; Dehio, Rheinland-Pfalz-Saarland (S.1152); Pfälzisches Burgenlexikon (Keddigkeit) S. 168ff.

Von: (sg)