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Kategorie: A, Rheinland-Pfalz Zuletzt aktualisiert: 24.10.2013
Altwied
Metfried, Graf im Engersgau, begann Anfang des 12. Jahrhunderts mit dem Bau der Burg Wied. Im Jahr 1179 wurde unter Graf Theoderich, einem Enkel des Gründers, der erste Bauabschnitt abgeschlossen. Die Burgkapelle St. Georg wird erstmals 1259 erwähnt.
Im Umfeld der Burg entstand unter den Grafen von Wied eine Siedlung, die 1275 erstmals genannt wird. Im 13. und 14. Jahrhundert wurde der Burgflecken mit einer Mauer und mehreren Türmen und drei Toren umgeben.
Die Grafen von Wied starben 1244 im Hauptstamm aus und wurden von den Herren von Isenburg beerbt, die den Namen von Wied übernahmen. Als diese Familie 1462 ebenfalls ausstarb, folgten die Herren von Runkel nach, die sich ebenfalls nach ihrer Burg benannten.
1622 bauten Hermann zu Wied und seine Ehefrau Magdalene an der steil abfallenden Nordseite ein neues Haus, das sogenannte "Frauenhaus" an, das erst um 1800 verfiel. Die Burg selbst verlor nach der Gründung von Neuwied (1648) und den bald unter Graf Friedrich folgenden Neubauten in Fahr (Friedrichstein) und Langendorf in den Jahren ab 1648 ihre einstige Bedeutung. Als letzter gräfliche Bewohner der Burg Altwied ist der älteste Sohn des Schlosserbauers, Graf Georg Herman Reinhard, belegt, der mit seiner Familie bis 1690 dort wohnte.
Die nun verlassene Burg wurde in der Folgezeit zumindest zum Teil dem Verfall überlassen, und soll um 1760 als Steinbruch für Schloss Monrepos gedient haben. Verbürgt ist, dass 1792 Steine für die Verstärkung der Festung Ehrenbreitstein nach dort transportiert wurden.
Um 1880 wurden einige Räume und einer der kleineren Türme wieder hergestellt, gelegentlich veranstaltete das Fürstenhaus Vergnügungsfeste in der Burgruine.
Seit 1927 bemühte sich der Heimatbund Altwied um die Instandhaltung der Ruine. Heute kümmert sich der 1980 gegründete Heimatverein um die Erhaltung und die Unterhaltung der Ruine.
Quellen: www.altwied.de/16.19.0.0.1.0.phtml (10.10.2013); Löhr, Altwied; Dehio, Rheinland-Pfalz-Saarland S.19 und S. 733 (Neuwied).
Literatur:
- Stefan Ulrich: Die Baugeschichte der Burg Altwied. In: Burgen und Schlösser, Zeitschrift für Burgenforschung und Denkmalpflege. Bd. 51, Heft 2, 2010, S. 92-102.
- Albert Meinhardt: Burgen im Kreis Neuwied. In: Heimatkalender des Landkreises Neuwied. 1969, S. 71-77.