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Kategorie: A, Baden-Würtemberg Zuletzt aktualisiert: 24.10.2013
Allfeld/Kr. Neckar-Odenwald
Allfeld wird erstmals im Jahr 780 in der schriftlichen Überlieferung des Kloster Lorsch (Lorscher Codex) erwähnt. Damals trug das zum Jagstgau gehörende Dorf den Namen Alonsvelde. Allerdings bezog sich die Erwähnung nicht auf das heutige, 1364 als obern Alvelt bezeichnete Dorf, sondern auf die etwa 1,5 km die Schefflenz abwärts gelegene Siedlung Unterallfeld (1297 Alynphelt inferior).
Um 1250 befand sich der Ort Allfeld im Besitz der Herren von Dürn. Aus deren Besitz ging Allfeld an die Grafen von Eberstein über.
Die Burg im Ort wurde zu einem nicht näher bekannten Zeitpunkt wahrscheinlich von den Herren von Eberstein errichtet. Erst danach entstand der Ort Ober-Allfeld. Im Jahr 1342 öffnete Hedwig, die Witwe Boppos von Eberstein, ihre sämtlichen Burgen dem Mainzer Erzbischof, namentlich Burg und Stadt Widder, Burg und Stadt Krautheim, Burg Allfeld und Stadt Ballenberg. (Otto, Regesten Nr. 4800) Dem Mainzer gelang es schnell, seinen Einfluss auf Allfeld zu vergrößern. 1357 nahm der Mainzer Allfeld zu Pfand, sein Amtmann in Wildenberg, Konrad Rüdt, finanzierte diese Pfandnahme und durfte deshalb Einkünfte der Pfandschaft einstreichen. Wenig später gab der Amtmann das ebersteinische Eigengut als Unterpfand an Johann von Berlichingen weiter. (Vigener, Regesten Nr. 908, 910, 932) Am 19. Mai 1358 trennten sich die Ebersteiner von ihrem Besitz und verkauften die Burg dem Mainzer Erzbischof. (Vigener, Regesten Nr. 1007, 1009, 1021) Der Mainzer verpfändete das Amt 1359 nun direkt an den Ritter Johann (Hans) von Berlichingen.(Vigener, Regesten Nr. 1223) Im Juli 1361 war der Berlichinger Amtmann zu Allfeld.(Vigener Nr. 1423) 1366 wurde Allfeld als Stadt bezeichnet; man geht jedoch davon aus, dass die Erhebung zur Stadt schon 6 Jahre vorher erfolgte. Allerdings verlor Allfeld wegen der größeren Bedeutung der Stadt Neudenau den Stadtstatus bald darauf wieder. Zur Burgherrschaft Allfeld gehörten damals Katzental, Waldmühlbach und ein Drittel von Sulzbach; 1361 kam noch Billigheim dazu.
Am 26.3.1370 löste der Erzbischof die Pfandschaft der Erben Johanns von Berlichingen aus und verkaufte Allfeld an Johann Witstad-Ittlingen. (Vigener, Regesten Nr. 2606 = MIB 5 f.739v)
Im Bauernkrieg (1525) wurde die Gemeinde Allfeld stark in Mitleidenschaft gezogen. Gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) wurde Burg Allfeld 1646 von schwedischen Truppen zerstört und nicht wieder aufgebaut. Letzte Reste der Feste wurden im 19. Jahrhundert abgetragen. An der Stelle der alten Burganlage erbaute man 1956 den Kindergarten und das St. Josephshaus.
Quellen: Bauer; Tillmann; Grathoff, Erzbischofsburgen