Zu sehen ist die Burg Sooneck
Burgenlexikon - Dr. Stefan Grathoff

Kategorie: Z, Hessische Landgrafen, Mainzer Erzbischöfe, Hessen Zuletzt aktualisiert: 12.12.2007

Ziegenberg

Burg in der Gemeinde Ziegenhagen w Witzenhausen

Burg Ziegenberg wird 1123 genannt. Sie gehörte damals als fuldisches Lehen den Herren von Ziegenberg, als erster Vertreter Dedo de Zygenberch 1116 genannt wird.
Die Familie Ziegenberg teilte sich Anfang des 12. Jahrhunderts in drei Linien, von denen zwei bis zum Ende des 13. Jahrhunderts wieder ausstarben. Ein Drittel der Burg kam in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts an die Herren von Plesse. Gottschalk von Plesse hatte 1282 die Entfremdung der mainzischen Burg (Bischofs)Stein (bei Lengenfeld) verschuldet. Zur Wiedergutmachung des Schadens trug Gottschalk dem Mainzer Erzbischof die Hälfte seines Burganteils, also ein Sechstel, mit allem Zubehör und weiteren Besitz zu Lehen auf und wurde erzbischöflicher Burgmann (BW 2 S.417 Nr.568).
Als Anfang des 14, Jahrhunderts der dritte und letzte Familienzweig der Herrn von Ziegenberg ausstarb, wurden Kurmainz und die Landgrafschaft Hessen die bestimmenden Kräft auf der Burg. Der hessische Landgraf erwarb 1302 und 1311 die Burg samt Zubehör, musste aber eine Hälfte der Gesamtanlage als Lehen des Mainzer Erzstiftes anerkennen.
1325 wollte der Mainzer Erzbischof Mathias den Tod Johanns, des Bruders des Landgrafen Otto von Hessen, ausnutzen und forderte die halbe Burg Ziegenberg als erledigtes Lehen zurück (Vogt, Regesten 2588). Doch Mainz gelang es nicht mehr, die Herrschaft auf der Burg zu erringen. So war die hessisch dominierte Burg 1320 bereits an die Herren von Berlepsch verpfändet worden. Wie sehr eine Verpfändung dem Eigentümer der Burg zum Schaden gereichen konnte, musste allerdings auch der Landgraf bald erleben. Wegen verschiedener Fehden war er gezwungen, seine Burg Ziegenberg zu belagern, um sein Eigentumsrecht geltend zu machen. Im Jahr 1400 musste der Landgraf erneut Gewalt anwenden, um seine Rechte an der Burg in Erinnerung zu bringen. Doch ihren strategischen Wert hatte die Burg damals bereits verloren, Sie diente hauptsächlich als Verpfändungsobjekt, so u.a. an die Herrn von Leimbach und von Hanstein.
Im Jahr 1494 erhielt sie Georg von Buttlar die Burg als Mannlehen des Landgrafen. Der letzte Besitzer soll zwischen 1495 und 1541 Erasmus von Buttlar gewesen sein. Seit dem 17. Jahrhundert geriet die Anlage in Verfall und wurde teilweise abgebrochen. Heute sind nur noch geringe Mauerreste erhalten  
Quelle: Knappe S. 57; Grathoff, Erzbischofsburgen; Dehio, Hessen S. 949; Reimer 535.

Literaturhinweise:

  • Ed. Brauns: Die Ruine Ziegenberg im Werraland. In: Das Werraland 29 (1977).
  • Ed. Brauns: Die Ruine Ziegenberg im Werraland. In: Hessischer Gebirgsbote 74 (1973).
  • Walter Schauf: Aus der Vergangenheit eines Barockschlosses. Das Ziegenberger Schloß. In: Hessische Heimat (Gießen) 19, 1968, S.9-11.

Von: (sg)