Zu sehen ist die Burg Sooneck
Burgenlexikon - Dr. Stefan Grathoff

Kategorie: A, Hessen Zuletzt aktualisiert: 14.05.2005

Alstat

Die Lage der Burg (Altenstädt) ist ungewiss

Die Lage der Burg Alstat ist umstritten. Nach Schenk von Schweinsberg war Alstat eine Wüstung bei Burg Jesberg. Nach Köppel, Gensicke, Knappe u.a. ist Alstat identisch mit Burg Weidelberg. Dem Mainzer Urkundenbuch zufolge (MzUB 1,616) könnte Alstat auch bei Butzbach/Hessen gestanden haben.

Burg Alstat (castrum) wurde 1123 von Graf Werner IV. von Grüningen bzw. seine Erben zusammen mit Burg Holzhausen, der halben Burg Braubach sowie der Abtei Breitenau dem Mainzer Erzbischof Adalbert I. geschenkt.(MzUB I Nr. 616) Graf Werner IV. war ein Zeitgenosse von Kaiser Heinrich IV. und war als hessischer Gaugraf eine bedeutender Herr. Er residierte auf der Gudensburg und verstarb am 22.2.1121.
Der Mainzer Erzbischof scheint die Burg in der Folge mit einem Ministerialengeschlecht bemannt zu haben, denn bald danach erscheinen die Herren von Alstat in den Schriftquellen. Ob der im Jahr 1256 genannte Günther von Alstette (BW 35,158) etwas mit der Burg in Altenstätt zu tun hatte, bleibt unsicher. Die Burg taucht nach 1123 nie wieder gesichert in den Quellen auf. In einer "Beschreibung des Erzbistums Mainz" vom Jahre 1791 (Staatsarchiv Marburg) heißt es zu Altenstädt: Altenstatt, ein dorf und zerfallenes schloß, das rechts gegen mitternacht von Naumburg ein stundt entlegen. In der "Spezialbeschreibung des Dorfes Altenstaedt vom Jahre 1807" ist dagegen von einem zerfallenen Schloss keine Rede mehr. Wäre ein Schloss 1791 in Altenstädt vorhanden gewesen, dann kann die Ruine nicht so spurlos verschwinden, sie müsste auch in den Flurbezeichnungen eine Spur hinterlassen haben. Das ist aber auch nicht der Fall. So bleibt unsicher, ob in Altenstädt je eine Burg bestanden hat und auch über den Standort dieser Burg kann keine letzte Klarheit gewonnen werden.

Quellen: Grathoff, Erzbischofsburgen; Knappe 23f., Reimer 13; Schenk zu Schweinsberg, Grafenhaus 50, Patze, Entstehung 202f.; Gensicke, Braubach 8; Feige, passim.

Literaturhinweise:
Felix von Gilsa: Alstat, eine Burg des Gaugrafen Werner von Grüningen. In: MHG Mitteilungen an die Mitglieder des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde Kassel 2,14 (1876) und 3,23 (1878);
N.N. Brunner: Geschichte der Stadt Gudensberg 1922.

Von: (sg)