Zu sehen ist die Burg Sooneck
Burgenlexikon - Dr. Stefan Grathoff

Kategorie: F, Hessen Zuletzt aktualisiert: 14.05.2005

Felsberg östlich Fritzlar

Die Burg liegt mitten im Ort

Burg Felsberg war der Stammsitz der Grafen von Felsberg. Im Jahr 1060 wird ein Graf von Velisberc erstmals erwähnt. Der um einen Burgmannensitz entstandene Ort wurde 1209 erstmals genannt und bereits 1286 als Stadt bezeichnet. Die Burg Felsberg kam zusammen mit dem Ort wahrscheinlich 1238 über eine Lehnsauftragung an die Landgrafen von Thüringen und 1247 an die Landgrafen von Hessen. In einem Lehnsprozess 1324/1325 erhob das Erzstift Mainz Ansprüche auf die Burg. Erzbischof Mathias forderte nach dem Tod Johanns, des Bruders des Landgrafen Otto von Hessen, neben Burg und Stadt Felsberg auch Burg und Stadt Gudensberg, Burg und Stadt Melsungen, Burg und Stadt Wolfhagen Burg Schartenberg, Burg und Stadt Immenhausen, Burg und Stadt Grebenstein sowie die halbe Burg Burg Ziegenberg als heimgefallenes Lehen zurück (Vogt 2588). Doch der Einspruch des Erzbischofs hatte keinen Erfolg. Burg Felsberg blieb uneingeschränkt hessisch (Otto 5504).
In der Folge (1333) baute Landgraf Heinrich II. baute die Burg weiter aus.
1353 verpfändeten Landgraf Heinrich und sein Sohn Otto Burg und Stadt Felsberg an den Herrn von Treffurt. Sie erlauben ihm, die Burg weiterzuverpfänden, nicht aber an den Mainzer Erzbischof, den Abt von Fulda, den Markgrafen von Meißen und die Herzöge von Braunschweig (Otto 5996).
Im 14. Jahrhundert (1387, 1388, 1392) wurde die Anlage weiter verstärkt. Zwischen 1511-1514 war die Burg dann Witwensitz der Landgrafen.
Burg Felsberg war 1514 noch bewohnt. Im 16. Jahrhundert stand sie dann leer und wurde im 30-jährigen Krieg (1618-1648) zerstört. Im siebenjährigen Krieg (1756 - 1763) wurde die Burg 1762 von französischen Truppen besetzt. Bei der Rückeroberung durch hessische Jäger erlitt die Anlage schwere Schäden. Das 1544 eingerichtete Pulvermagazin auf der Burg wurde 1846 aufgelöst, die Burg dem Verfall überlassen.  

Baubeschreibung (nach Dehio):
Die Burg liegt auf einem schroffen Basaltkegel, die Anlage ist langgestreckt, ungefähr trapezförmig, der Unterbau der Ringmauer z.T. noch romanisch (11. Jahrhundert), die Aufbauten im Wesentlichen 14. Jahrhundert. In der Mitte freistehend der hohe runde Bergfried von 1388 mit schmalerem Aufsatz (Butterfassturm), der Unterbau mit zwei hohen kuppelgewölbten Geschossen, am Rücksprung zum Oberbau ehemals überdachter Wehrgang. An der Südseite des inneren Beringes die ehemalige Burgkapelle St. Pankratius (jetzt Heimatmuseum), 1544-1797 als Pulvermagazin benutzt.
Der jetzige Eingang nebst dem Eingangsturm und dem nach Norden vorgelagerten Zwinger ist im 14. Jahrhundert vorgebaut. Der Eingang war durch ein Torhaus überwölbt, wie die Steintreppenreste an der Innenmauer zeigen. Besonders sehenswert ist ein Frauenkopf am Eingangsturm am oberen Rande (Burhenne genannt) mit Blickrichtung nach Fritzlar. (mehr auf der Homepage der Burg)  

Quelle: Dehio S.226; Reimer S.137; Happel S.7ff.; www.felsberg.de

Literaturhinweise:
Eduard Brauns: Burg Felsberg im unteren Edertal. In: Hessischer Gebirgsbote 72 (1971)
Ernst Happel: Geschichte und Beschreibung der Ruine Felsberg, Altenburg und Falkenstein (=Hessische Burgen 3), Kassel 1902
Ernst Wenzel: Die Burg Felsberg in Hessen. In: Der Burgwart 15, 1914
Ernst Wenzel: Die Burg Felsberg in Hessen. In: Handbuch des Landkreises Melsungen 6 (1925)

Von: (sg)