Zu sehen ist die Burg Sooneck
Burgenlexikon - Dr. Stefan Grathoff

Kategorie: A, Thüringen Zuletzt aktualisiert: 13.05.2005

Allerburg/Eichsfeld

1 km s Bockelnhagen, 12 km nö Duderstadt

Die Burg wird erstmalig 1266 urkundlich als Stammsitz der Familie von Minnigerode erwähnt. Ob bereits zuvor eine befestigte Anlage bestanden hat, ist nicht sicher. Mittelpunkt der Herrschaft der Herren von Minnigerode war ein Gericht mit mehreren Dörfern, die zum Teil heute verschwunden sind. Sie gehörten zur Südharzer Grafschaft Lutterberg-Scharzfeld.
Die Burg diente als Grenzburg gegen die Positionen des Mainzer Erzstiftes im Eichsfeld im Süden und gegen die Herzöge von Braunschweig-Grubenhagen im Westen. Im 14. Jahrhundert erfolgte der Ausbau der Anlage: eine Ober- und Unterburg entstand.
Als im 14. Jahrhundert die Lutterberger Linie ausstarb, begannen die Jahrhunderte währende Streitigkeiten um die Besitzrechte der Burg. Die Streitigkeiten wurden zwischen der Landgrafschaft Hessen, als Oberlehnsherr der Grafen von Honstein (Erben der Grafen von Lutterberg-Schwarzfeld), den Braunschweiger Herzögen und den Grafen von Schwarzburg ausgetragen. Es wurde hartnäckig um die Burg gerungen. Dem Landgrafen von Hessen gelang es, die Verfügungsgewalt über einen Teil der Burg zu erlangen und ihn an den Mainzer Erzbischof zu verpfänden. Am 15. März 1341 erlaubte der Landgraf dem Herzog Heinrich von Braunschweig die Hälfte der Burg vom Mainzer Erzstift an sich zu lösen. Der Herzog durfte die Burg, wenn der hessische Landgraf sie nicht wieder zurückkauft, nach 5 Jahren an eine andere Partei weiterverpfänden. (Otto, Regesten Nr. 4663)
1463 erhielten die Grafen von Schwarzburg zwei Drittel und als die Honsteiner ausstarben, 1593 das letzte Drittel der Burg. Die Burg wurde 1525 im Bauernkrieg von aufständischen Bauern des Klettenberger-Scharzfelder Haufens zerstört und nicht wieder aufgebaut. 1596 wird sie als Ruine bezeichnet.
Bis 1612 wurde das Gebiet durch die Herren von Minnigerode verwaltet, ehe es 1612 von den welfischen Herzögen von Braunschweig besetzt wurde. Vor dem Reichskammergericht erzwangen die Grafen von Schwarzburg die Rückgabe. Die Ereignisse des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648) verhinderten jedoch die Rückgabe. Später erhob das Kurfürstentum Brandenburg seine Ansprüche auf die Gebiete der Herren von Allerburger und von Honstein. In den Jahren 1654 und 1706 wurde jedoch den Grafen von Schwarzburg der Besitz des Gebietes bestätigt.
Nach der territorialen Neuordnung infolge des Wiener Kongresses wurde das Gebiet 1816 an Preußen abgetreten und dem Kreis Worbis zugeschlagen.

Quellen: Sternal; Grathoff, Erzbischofsburgen S. 300; www.burgenwelt.de (10.10.2013); www.brigitte-ruethlein.de (dort nicht mehr nachweisbar)

Von: (sg)