Zu sehen ist die Burg Sooneck
Burgenlexikon - Dr. Stefan Grathoff

Kategorie: H, Hessen Zuletzt aktualisiert: 13.07.2005

Hohensolms (Altensolms)

Nordwestlich Gießen, nordwestlich Biebertal

Die Herren von Solms werden 1129 erstmals genannt, seit 1226 sind sie als Grafen bezeugt. Der vermutliche Stammsitz Sulmissa in Solms/Oberndorf wurde im 12. Jahrhundert durch das nahe Burgsolms (Solms/Burgsolms) abgelöst. Im Jahr 1128 bestätigte der Mainzer Erzbischof Adalbert I. seine Rechte in Burgsolms, Hohensolms oder Kraftsolms (südöstlich Braunfels) (StAWü MU 3175; Liebeherr).
Seit 1293 tauchen die Grafen von Solms in der Umgebung des Mainzer Erzbischofs Gerhard II. von Eppstein auf. 1312 ist Graf Johann von Solms-Sponheim Burgmann des Mainzers in Amöneburg (Vogt 1538).
Da die Herren von Solms-Königsberg auf hessischer Seite standen, erbauten die Herren von Burgsolms und Braunfels um 1321 an der alten Straße nach Herborn die Burg Hohensolms. 1323 trugen die Grafen Johann und Heinrich von Solms trugen 1323 ihr Burg dem Mainzer Elekten Mathias und seiner Kirche als ligisches Lehen und Offenhaus auf (Vogt 2464, 2497). Die Brüder und Grafen Bernhard und Simon von Solms, stimmten erst 1325 der Veräußerung der Burg (castrum) Hohensolms durch ihren Vetter Johann und ihren Bruder zu (Vogt 2603). Am selben Tag gab auch Diether von Solms, Kanoniker der Kölner Kirche, seinen Konsens (Vogt 2604). In der Fehde mit dem hessischen Wetzlar wurde die Burg 1328 zerstört (Vogt 2939), aber bald danach wieder aufgebaut. 1331 öffnete Graf Philipp von Solms dem Mainzer Stiftsverweser Balduin seine Burgen Solms (Solmesse: nach Uhlhorn S.159 = Burgsolms) und Königsberg (Kunigesberg) (Otto 3135: Die Gesta Trevirorum (Hg. Wyttenbach u. Müller 2,250) melden zum Jahr 1331: ...castrum Solmetze feodum ligium et apperibile fecerat).
1349 wurde die Burg von Wetzlarer Truppen erneut belagert und zerstört, vergeblich versuchte Erzbischof Heinrich, zwischen den Parteien zu vermitteln (Otto 6095). Die zerstörte Burg wurde nicht wieder erneuert, stattdessen erbauten die Grafen von Solms 1351 etwa 2 km nördlich davon die Burg (Neu-)Hohensolms. Die alte Burg wurde fortan Alt-Hohensolms, später Altensolms genannt.
Die Burg Neu-Hohensolms wurde im 14. Jahrhundert (1384) mehrfach zerstört. Sie diente seit Anfang des 15. Jahrhunderts bis 1718 als Residenz der Grafen von Solms-Hohensolms. Im 15. Jahrhundert wurde auch der Ort befestigt. Im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) wurde die Feste teilweise zerstört.
Die letzten Reste der Burg in Burgsolms wurden 1950 abgebrochen.

Baubeschreibung nach Dehio: Hohensolms ist eine ungefähr viereckige Ausläuferanlage des 14.-18. Jahrhunderts, mit tiefem Halsgraben. Das Hauptgebäude (14.-16. Jahrhundert) aus zwei T-förmig zueinander stehenden drei- bis viergeschossigen Flügeln, der südliche, am Halsgraben gelegene, enthält im Unterbau einen Wohnturm (Mitte 14. Jahrhundert) mit abgerundeten Ecken, an der Südfront im 3. Geschoss vier vermauerte Arkaden, wohl von einem Laubengang des 16. Jahrhunderts. Das Innere um 1700 teilweise neu gestaltet. Tunnelförmiger Burgzugang und ein ruinöser Batterieturm an der südöstlichen Ecke um 1600. An der Westseite, zur Vorburg gehörend, ein dachloser, achteckiger gotischer Turm und ein Wirtschaftsbau des 18. Jahrhunderts mit älterem Kern (Inschrift 1580).

Quelle: Dehio S.102, 443; Knappe S.282 Altensolms), S.289 (Hohensolms)

Literaturhinweise:
Jürgen Leib: Hohensolms. Die Burg und Burgsiedlung im Wandel der Jahrhunderte. In: Heimat an Lahn und Dill 17 (1970), Nr.181 S.1-3.
Emil Kemper: Die Entstehung der Burg Hohensolms.1925.
Georg Landau: Beiträge zur Geschichte des Schlosses Hohensolms. In: P. Wigands: Wetzlarsche Beiträge I/3, 1839/1840.
Rud. Graf zu Solms-Laubach: Geschichte des Grafen- und Fürstenhauses Solms 1865.
Friedrich Uhlhorn: Geschichte der Burg Hohensolms in ihrer Landschaft. In: HJL 17 (1967), S.192-225

Von: (sg)