Zu sehen ist die Burg Sooneck
Burgenlexikon - Dr. Stefan Grathoff

Kategorie: B, Rheinland-Pfalz Zuletzt aktualisiert: 24.06.2005

Braubach (Marksburg)

Südöstlich Lahnstein am Rhein

Ein edelfreies Geschlecht von Braubach ist erstmals 1117 nachweisbar. Burg Braubach wurde, auf einer wahrscheinlich noch älteren Anlage aufbauend, um 1210 von den Herren von Eppstein errichtet. 1231, im Jahr der Ersterwähnung, war die Burg pfalzgräfliches Lehen der Herren von Eppstein. Seit 1252 war sogar für einige Jahrzehnte das Recht auf Zollerhebung mit dem Besitz der Burg Braubach verbunden. Das im Maingebiet begüterte edelfreie Geschlecht von Eppstein beherrschte im 13. Jahrhundert das Mainzer Erzstift. 1276 bekam der Ort Stadtrechte. Die Eppsteiner verkauften die Burg mit Zoll und Stadt 1283 an den mit ihm verschwägerten Grafen Eberhard I. von Katzenelnbogen. Die Grafenfamilie hatte bereits mit der Erbauung des Rheinfels bei St. Goar und der Erwerbung des Bopparder Rheinzolles im Jahre 1282 ihren Einfluss ins Rheintal ausgedehnt. Die Katzenelnbogener verstärkten in den nächsten Jahrhunderten die Burg (um 1350 Bergfried, um 1400 Zwingeranlagen) und drückten ihr einige Merkmale ihres "Familienbaustils" auf. Nach dem Aussterben der Grafenfamilie 1479 fiel Burg Braubach wie alle anderen katzenelnbogenischen Burgen an die Landgraf Heinrich II. von Hessen.
1568 zieht Landgraf Philipp II. in die von ihm erbaute Philippsburg im Tal neben der mittelalterlichen Stadt Braubach, da ihm die Marksburg für seine gehobenen Wohnansprüche nicht mehr ausreicht. Trotzdem lässt er auf der Marksburg eine große Batterie mit acht mächtigen Geschützen erbauen. Burg Braubach wird erst seit dem 16. Jahrhundert nach dem Schutzpatron der Burgkapelle Marksburg genannt. Seit 1643 wird die Burg zur Festung ausgebaut. Die Kernburg behält aber ihre mittelalterliche Gestalt. 1705 zerstört ein Brand Teile des Palas und andere Bauten. Daraufhin wird notdürftig ein Neubau aus Fachwerk und auf der Rheinseite der „Rheinbau“ errichtet. Seit 1899 beginnt Bodo Ebhardt die Burg zu sanieren. Im Jahr 1900 geht die Marksburg mit Zustimmung Kaiser Wilhelms II. in den Besitz der Vereinigung zur Erhaltung deutscher Burgen, später Deutsche Burgenvereinigung genannt.

Quelle: Gensicke, Braubach S.31ff.; Dehio S. 150f.; Tillmann S.634f.; Witte, Herrschaft 37; Schäfer, Eppstein

Literaturhinweise:
Magnus Backes: Die Marksburg. Bau- und Kunstgeschichte einer rheinischen Burganlage. In: Burgen und Schlösser 15, 1974 S.67-86.
Robert Hiecke: Die Marksburg. Bearb. von Magnus Backes. (=Grosse Baudenkmäler.134). 14. Aufl. München; Berlin 1973.

Von: (sg)