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Kategorie: A, Hessen Zuletzt aktualisiert: 18.06.2005
Alsbacher Schloss/Bergstraße

Gottfried I. von Bickenbach (1221-1241) errichtetet auf einer Vorhöhe des Melibokus das Alsbacher Schloß. Das Schloss wird erstmals im Jahr 1251 genannt. Ulrich I. von Bickenbach die Burg dem Mainzer Erzbischof zu Lehen aufgetragen zu haben (Kunz), denn 1312 wird die Burg Bickenbach als Mainzisches Lehen der Bickenbacher bezeichnet (Vogt 1500). Als Ulrich von Bickenbach 1339 starb, übernahm Konrad von Bickenbach als Lehnsträger der hinterbliebenen Witwe Elisabeth das Schloss; er versprach, die Burg den Erben Elisabeths zu übergeben sobald diese volljährig würden (Otto 4463). Doch anscheinend zog der Erzbischof die Herrschaft Bickenbach als erledigtes Lehen ein, um sie nach eigenem Gutdünken zu vergeben. Darüber kam es zum Streit und Graf Gerhard von Rieneck d.Ä. bemächtigt sich vor 1347 der Feste (Otto 5569). Die Burg wurde Sitz verschiedener Familien (Ganerbenburg). Erzbischof Gerlach einigt sich 1357 mit Graf Gerhard und den anderen Ganerben aus dem Hause Erbach, Katzenelnbogen und Bickenbach. Der Erzbischof als Lehnsherr behielt ein Drittel, während die anderen zwei Drittel an die genannten Familien verliehen wurden (Vigener 864).
Im Jahr 1463 wird die Burg von Truppen der Stadt Frankfurt zerstört, die Schäden konnten aber 1465 beseitigt werden. Die Burg kam 1488 durch Erbschaft und Kauf an Erasmus Schenk von Erbach. Die Erbacher, pfalzgräfliche Vasallen, mussten 1510 im Bayerischen Erbfolgekrieg dem mit der Vollstreckung der Reichsacht an Pfalz beauftragten Landgrafen Wilhelm II. von Hessen die Burg übergeben (Dehio = 1504). Im 30-jährigen Krieg noch bewohnt zerfällt sie danach und endet als Steinbruch.
Baubeschreibung nach Dehio: Von der ungefähr dreieckigen Kernanlage des 13. Jahrhunderts die innere Ringmauer, der mächtige runde Bergfried nahe dem Burgeingang sowie Fenster, Kragsteine und Kellerreste der Wohnbauten erhalten. Mitte des 14. Jahrhunderts eine rechteckige Vorburg an der Südseite angefügt und nach 1510 durch einen Zwinger mit zwei runden Ecktürmen verstärkt, gleichzeitig die Torbefestigung, sog. Barbakane, angelegt.
Quelle: Dehio S. 5; Knappe S. 520; Bronner, Burgen S.140; Möller, Baugeschichte 100f.; Martini, Lehnshof S.25, 195.